Torgau - Stadt- und kulturgeschichtliches Museum
Hl. Rochus, Altartafel
Die Altartafel Heiliger Rochus von Lucas Cranach d. Ä. gehörte zu einem Altartriptychon in der Franziskanerkirche Torgau und war seit dem 19. Jahrhundert Teil der Sammlung des Torgauer Altertumsvereines. Ende des 2. Weltkrieges wurde das Werk entwendet. Im Rahmen eines Inventarisierungsprojektes der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) in Winterthur wurde im Jahr 2020 festgestellt, dass das seit 1979 im Besitz der Stiftung befindliche Gemälde in der Lost Art-Datenbank gelistet war. Konstruktive Gespräche zwischen der Stiftung und dem Torgauer Geschichtsverein führten 2021 zu einem Schenkungsvertrag. Die Übergabe des Bildes durch die SKKG, die ihre Sammlung als Vermächtnis und Teil des gemeinschaftlichen Erbes versteht und sich verpflichtet, Provenienzen offenzulegen, fand am 1. Juli 2022 im Stadt- und Kulturgeschichtlichen Museum Torgau statt.
Der Heilige Rochus aus Montpellier lebte im 14. Jh. und galt als Schutzpatron gegen die Pest und Patron der Siechenhäuser. Auf einer Pilgerreise nach Rom pflegte er Pestkranke und soll sie nur mithilfe des Kreuzzeichens geheilt haben. Auf seiner Rückreise erkrankte er in Piacenza selbst an der Pest. Dargestellt ist der Heilige Rochus als Pilger mit Wanderstab und Jakobsmuschel am Hut. Er entblößt sein rechtes Bein und zeigt dem Betrachter eine Pestbeule.
Stadt- und kulturgeschichtliches Museum
Wintergrüne 5
04860 Torgau
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