Torgau - Stadt- und kulturgeschichtliches Museum
Die Kreuzigung
Es handelt sich bei dem kleinen Tafelgemälde um ein Einzelwerk, das aus der Dorfkirche in Collm bei Oschatz, ca. 35 km entfernt von Torgau stammt.
Die Darstellung der Kreuzigung Christi ist beschränkt auf Christus, die beiden Schächer, die Jüngerin Maria Magdalena, die Gottesmutter Maria und den Apostel Johannes. Alle Figuren respektive auch die drei Kreuze befinden sich im Vordergrund, sodass die handelnden Bildelemente die Bildfläche völlig ausfüllen. Durch einen niedrigen Horizont befindet sich hinter den drei Gekreuzigten alleine der Himmel.
Das kleine Format, die Figurenreduktion und die bildfüllende Vordergrund-Anordnung machen aus dem Gemälde ein Andachtsbild. Der originale Rahmen unterstreicht, dass es von vornherein darüber gedacht war.
Vom 15. Jh. bis 1632 war die Familie von Gaudlitz Inhaber des Kirchenpatronates von Collm. Der um 1527 verstorbene Ernst von Gaudlitz war am Hofe von Kurfürst Friedrich dem Weisen in Wittenberg Kammerjunker, Hoftruchsess und Hofrat. Es ist davon auszugehen, dass es aus dem Nachlass des ohne direkten Erben verstorbenen Letzten von Gaudlitz auf Collm der Kirche geschenkt wurde. Dort hing es an der Rückseite des Altaraufbaus von 1864. Seitdem bei einer Renovierung der Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg die Altarwand beseitigt wurde, hatte das Gemälde in Collm keine Funktion mehr.
Stadt- und kulturgeschichtliches Museum
Wintergrüne 5
04860 Torgau
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