Weimar - Herzogin Anna Amalia Bibliothek
Johann Friedrich der Großmütige von Sachsen als Bräutigam
1526 heiratete Prinz Johann Friedrich, der künftige Kurfürst, Sibylle von Kleve. Er war 23, sie 14 Jahre alt. Am Hals Johann Friedrichs hängen zwei Ringe als Zeichen des Ehebunds und er trägt einen Kranz im Haar, der an Blumenkränze erinnert, ein Zeichen von Fruchtbarkeit. Zu dem Porträt gehört als Pendant das Bildnis seiner Frau und Johann Friedrich ist links, sie rechts angeordnet, was eine Hierarchie beschreibt: Der Mann hat die bessere, traditionell bei Wappen oder auch Sitzordnungen die bevorzugte Seite. Technisch zeigt sich hier Lucas Cranach d. Ä. auf höchstem Niveau und das Porträt war offensichtlich ein fürstlicher Auftrag.
Nach Weimar gelangte es aber erst im 19. Jahrhundert: Das Haus Sachsen-Weimar-Eisenach sah sich in einer Traditionslinie, die mit der Reformation und insbesondere mit dem Fürstenpaar, das Weimar zur neuen Residenz ausbaute, ihren Anfang genommen hatte. Die Objekte passten also gut in die Weimarer Gemäldesammlung. Christian Schuchardt, Goethes letzter Sekretär und Pionier der Cranachforschung, hob das Porträt von Braut und Bräutigam besonders hervor: „Diese beiden Bilder gehören in jeder Beziehung, besonders auch in der Ausführung, zu den besten Portraits von Cranachʼs Hand; besonders anmuthig ist der Kopf der Kurfürstin.“
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