Torgau

Schloss Hartenfels (mit Schlosskapelle)

Anschrift & Kontakt
Schlossstraße 27
04860 Torgau

03421 758 1054
info@schloss-hartenfels.de
https://www.schloss-hartenfels.de/

Schloss Hartenfels gilt als das größte vollständig erhaltene Schloss der Frührenaissance in Deutschland. Unter Friedrich dem Weisen und seinen Nachfolgern wurde es im 16. Jahrhundert zur Hauptresidenz der sächsischen Kurfürsten.

Ab 1533 wurde das Schloss unter Kurfürst Johann Friedrich prachtvoll ausgebaut. Am noch heute Johann-Friedrich-Bau genannten Schlossflügel sticht in der Mitte der berühmte Große Wendelstein hervor, eine prunkvoll gestaltete, fast 20 Meter hohe freitragende steinerne Wendeltreppe. Sie wird bekrönt von der sogenannten Spiegelstube. Der hier freigelegte Grotesken-Fries gehört zu den äußerst seltenen erhaltenen Wandmalereien der Cranach-Werkstatt, die sich erhalten haben oder bisher freigelegt werden konnten. 1543 wurde mit dem Bau des Schlosskirchenflügels begonnen, in dem die kurfürstlichen Wohnräume lagen, die direkt mit der Kapelle verbunden waren. Die Schlosskapelle ist der erste protestantische Kirchenneubau, der am 5. Oktober 1544 von Martin Luther selbst eingeweiht wurde. Sowohl die Kapelle als auch die angrenzenden Gemächer wurden von der Cranach-Werkstatt ausgestattet. Die in den Inventaren genannten Gemälde befinden sich heute verstreut in verschiedenen Museen, die Wandmalereien in der Stube des Kurfürsten wurden in einer aufwendigen Restaurierung freigelegt. Die Mitwirkung der Cranach-Werkstatt an der Ausgestaltung von Schloss Hartenfels ist bereits für die Zeit von Friedrich dem Weisen belegt, jedoch nicht bildlich überliefert.

Nach dem Schmalkaldischen Krieg 1547 ging die Kurwürde von den Ernestinern an die Albertiner über, die noch bis 1550 in Torgau residierten. Das Dresdener Schloss wurde zur Hauptresidenz ausgebaut. Schloss Hartenfels blieb jedoch Nebenresidenz und Schauplatz von Landtagen und Hochzeiten.

Lucas Cranach d. J. - Hirschjagd des Kurfürsten Johann Friedrich (Bildausschnitt)

Das Torgauer Schloss wurde insgesamt mindestens vier Mal auf Gemälden aus der Cranach-Werkstatt abgebildet. Typisch für diese Gemälde ist die Einbettung der kurfürstlichen Residenz in die Elbauenlandschaft und die demonstrative Zurschaustellung der dynastischen Beziehungen zwischen den Ernestinern und den Habsburgern am Vorabend des Schmalkaldischen Krieges. Erhaltene Werke befinden sich heute in Wien, Madrid und Cleveland.

Im Albrechtbau versetzt die Ausstellung Torgau. Residenz der Renaissance und Reformation die Besucher anhand von Exponaten aus der Rüstkammer der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in die Zeit der kurfürstlichen Herrschaft.  Im elbseitigen Flügel des Schlosses führen Kurfürst Johann Friedrich und seine Gattin höchstpersönlich in der Ausstellung Standfest. Bibelfest. Trinkfest. durch ihre Gemächer. Dabei erzählen sie von ihrem Alltag im Schloss und erläutern die Bedeutung Torgaus als Machtzentrum der Reformation.

Eine Attraktion sind außerdem die Torgauer Bären, die schon im 15. Jahrhundert im Schlossgraben gehalten wurden. Die seit 1760 unterbrochene Tradition wurde Mitte des 20. Jahrhunderts wieder aufgenommen.


Öffnungszeiten

Schlosshof:
Mo – So 08 – 20 Uhr
Ausstellungen:
Di – So 10 – 17, im Winterhalbjahr verkürzt


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