Cranachs Gevatter Luther ließ sich hier „eintun“
Eisenach
In Luthers Gesprächen mit Cranach d. Ä. haben Eisenach und die Wartburg sicher eine Rolle gespielt. Die Mutter des Reformators war in der Stadt geboren worden, der Vater stammte aus dem nahen Möhra. Eisenach, seine liebe Stadt, war dem Reformator schon seit der Kindheit bekannt: hier war seine Schule, hier hatte er gepredigt. In dieser Zeit war es jedoch still um die Burg geworden, die rauschenden Feste des Mittelalters längst Geschichte. So garantierte die Wartburg die nötige Sicherheit und die gebotene Verschwiegenheit für den gebannten und während des Wormser Reichstags geächteten Mönch, der die römische Kirche ins Wanken gebracht hatte. Vom 4. Mai 1521 bis zum 1. März des Folgejahres blieb Luther auf seinem Patmos verborgen und entfaltete eine seiner produktivsten Schaffensperioden. Die Übersetzung des Neuen Testaments gilt als Wiege und Wendepunkt unserer gemeinsamen hochdeutschen Sprache.
Das die Wartburg heute neben mehreren Lutherbildnissen einige weitere Arbeiten von Vater und Sohn Cranach bewahrt, verdankt sie auch einem direkten Nachfahren der Maler.
Hans Lucas von Cranach (1855-1929) hatte durch Protektion des Großherzogs Carl Alexander das Amt des Schlosshauptmanns übernommen. Im Jahre 1926 schloss er mit der Wartburg-Stiftung einen Erbvertrag, wonach der Wartburg eine große Anzahl von Kunstwerken aus seinem Besitz zufiel, darunter Originalbilder seines berühmten Vorfahren; für zahlreiche Bilder erhielt die Stiftung das Vorkaufsrecht. Mit seinem Vermächtnis sicherte Hans Lucas von Cranach den Verbleib unschätzbarer Kunstwerke auf der Wartburg.
Werke aus Eisenach
Martin Luther Junker Jörg
Lucas Cranach d. Ä., 1. Hälfte 16. Jh. (?), Holzschnitt
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WORKSHOP - Ein Cranach für Dich
Ein kleiner Schlenker auf dem Weg zu Cranach führt zur kreativen Umgestaltungsaktion auf die Wartburg.
Dauer: 60 Minuten